Viktor Tischler wurde 1890 in Wien geboren und erhielt schon im Alter von vierzehn Jahren Malunterricht. Zeitgenossen und Kollegen schilderten ihn stets als zurückhaltenden und ernsthaft arbeitenden Künstler. Er studierte von 1907 bis 1912 an der Wiener Akademie der bildenden Künste, ehe ihn Studienreisen nach Holland, Italien und Frankreich führten. 1918 war er Mitbegründer und Präsident des Künstlerbundes „Neue Vereinigung“, ab 1920 auch Mitglied des Hagenbundes. 1924 erschien eine Monografie von Arthur Rössler über Tischler. Trotz des Erfolges in Wien übersiedelte er 1928 nach Paris, wo er engen Kontakt zu Josef Floch und Willy Eisenschitz hatte. 1941, während der deutschen Besatzung in Paris, emigrierte er in die USA und kehrte 1949 nach Frankreich zurück. Im Frühwerk expressionistisch, fand er ab 1925 zu einem poetischen Realismus. Tischler, der 1951 in Beaulieu-sur-Mer (Frankreich) starb, zählt zu den wichtigsten österreichischen Künstlern der Zwischenkriegszeit – seine Werke befinden sich in zahlreichen österreichischen und internationalen Museen und Privatsammlungen.